Drei Millionen Marke im Photovoltaikausbau in Deutschland erreicht

Der Photovoltaikausbau in Deutschland nimmt immer mehr Fahrt auf. Bis zum vergangenen Pfingstmontag wurden in Deutschland rund drei Millionen Photovoltaik-Anlagen in Betrieb genommen. Insbesondere private Haushalte sehen immer mehr Vorteile in der Installation von Solaranlagen für ihren eigenen Strombedarf. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden mehr als doppelt so viele Solarstromanlagen installiert, wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Am Pfingstmontag hat man einen Meilenstein in der deutschen Energiewende erreicht: Die Bundesnetzagentur zählte die Inbetriebnahme der dreimillionsten Photovoltaikanlage. Das Gesamtvolumen an installierter Solarstromleistung in Deutschland überschritt damit laut des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BWS) die Schwelle von 70 Gigawatt. Der hierzulande produzierte Solarstrom deckt bereits über zehn Prozent des nationalen Strombedarfs auf klimafreundliche Weise. Die Ampelkoalition unterstreicht die Bedeutung der Photovoltaik und hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der Solarenergie in den nächsten zehn Jahren auf etwa 30 Prozent zu steigern und somit den Photovoltaikausbau zu beschleunigen.

Die steigende Nachfrage nach Solartechnik ist ein deutliches Indiz für die Auswirkungen der Energiekrise und den verbesserten Rahmenbedingungen. Besonders Privathaushalte sind von der Solarenergie begeistert, wie Carsten Körnig, der Hauptgeschäftsführer des BSW, betont. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden allein auf Eigenheimen mehr als doppelt so viele Solarstromanlagen in Betrieb genommen wie im Vorjahreszeitraum. Auch in Mietwohnungen setzen immer mehr Bewohner auf Stecker-Solargeräte, auch bekannt als Balkonkraftwerke, um von der Energiewende zu profitieren. Die erfreuliche Entwicklung zeigt, dass die Nutzung von Solarenergie immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Tempo des Photovoltaikausbaus muss weiter beschleunigt werden

Um das Ziel der Solarisierung zu erreichen, ist es notwendig, das Tempo des Photovoltaik-Ausbaus noch weiter zu beschleunigen. Dies erfordert, dass man in den kommenden vier Jahren jedes Jahr etwa 30 Prozent mehr Solarstromleistung installiert als im Vorjahr. Diese Einschätzung kommt von Körnig, der betont, dass dies entscheidend für die Erreichung des gewünschten Tempos ist. Im vergangenen Jahr konnte man dieses Ziel bereits erreichen.

Körnig ist optimistisch, dass bei einer weiteren Verbesserung der Investitionsbedingungen auch gewerbliche Investoren verstärkt auf den Photovoltaikausbau setzen werden. Die Solarbranche hat bereits erkannt, dass sie eine wichtige gesellschaftliche Herausforderung darstellt, betont Körnig. Die Politik signalisiert ebenfalls ihr Interesse an einem Wachstum der Branche. So hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck im Mai im Rahmen eines gemeinsamen Photovoltaikgipfels mit der Solarbranche weitere Schritte zur Beseitigung von Marktbarrieren in Bezug auf den Markt-, Netz- und Flächenzugang angekündigt.

Laut Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) sind in Deutschland nicht nur rund drei Millionen Solarstromanlagen auf den Dächern installiert, sondern auch bereits etwa 2,6 Millionen Solarthermie-Systeme. Diese ermöglichen vor allem Privathaushalten, einen Großteil ihres Warmwasser- oder Raumwärmebedarfs durch Sonnenenergie zu decken. Insgesamt sollen somit bereits über fünf Millionen Haushalte in Deutschland die Solarenergie von ihrem eigenen Dach zur Erzeugung von Strom und Wärme nutzen.